Wichtige Infos auf einen Blick
Frauen im Kommen
Martina Stawny-Wentas Urgroßvater war einst Forstmeister bei den Fürsten Thurn und Taxis, ihr Großvater war Oberforstmeister von Ruhpolding und der Vater Jäger. „Als Kinder durften meine zwei Schwestern und ich ihn immer begleiten. Wir wohnten damals in München, seine Jagd lag am Ostersee und wird sind jedes Wochenende rausgefahren. Wir mussten zum Beispiel Pirschsteige vom Laub saubermachen, damit man leise schleichen kann oder Sitze bauen.“Mit Mitte 20 legte Martina selbst die Jagdprüfung ab. Aktuell gibt es in Bayern rund 70.000 Menschen mit einem Jagdschein. Vor zehn Jahren lag der Frauenanteil noch bei zehn Prozent. Mittlerweile ist er auf rund 30 Prozent angestiegen. Die Ausbildung ist umfangreich: Pflanzen, Tiere, Hygiene, Rechte, Waffen. Insgesamt 120 Stunden Theorie, dazu 60 Stunden Praxis und noch Schießtraining „Man muss eigentlich alles wissen, von den Blumen bis zu den Tierarten, alles“, sagt Martina. Der Bayerische Jagdverband ist ein anerkannter Naturschutzverband, oberste Aufgabe ist Hege und Pflege. „Wir beobachten. Wir bringen Salz aus. Im Winter füttern wir zu“, zählt Martina ein paar Beispiele auf. Hauptberuflich arbeitet sie im Krankenhaus Das Jagdrevier, das sie gemeinsam mit ihrem Mann Dieter betreut, umfasst rund 500 Hektar. Es liegt an den Ausläufern des Unternbergs. Meistens ist Martina morgens oder abends unterwegs. In der Früh startet sie bereits eine Stunde vor Sonnenaufgang. Sie plant viel Zeit ein, weil es dauert, bis sich ihr menschlicher Eigengeruch im Wald verflüchtigt hat. Das Wild würde sie sonst sofort wittern. Es hat feine Nasen. „Abends ist das nicht so schlimm, weil tagsüber sowieso schon viele Leute unterwegs waren. Da falle ich nicht auf.“