Wichtige Infos auf einen Blick
Wichtige Infos auf einen Blick
Fliegenfischen ist die wohl eleganteste Art des Angelns. Sie erfordert nicht nur einen guten Spürsinn, sondern auch die perfekte Wurftechnik. Ruhpolding hat die idealen Gewässer dafür.
Benjamin Haugg steht in seiner Wathose regungslos im knietiefen Wasser. Aufmerksam studiert er, wie sich die Fische bewegen. „Heute sind sie sehr aktiv. Das heißt, dass sie die Nahrung von der Oberfläche nehmen.“ Diese Beobachtung ist entscheidend für Benjamins Köderauswahl. Man nennt die Köder „Fliegen“, weil sie echten Insekten zum Verwechseln ähnlichsehen. Daher auch der Name „Fliegenfischen“.
Benjamin hat viele verschiedene und für jedes Gewässer passende „Fliegen“ dabei: Trockenfliegen, Streamer, Nassfliegen, Nymphen. Die Köder sind nur zwischen fünf und zehn Millimeter groß und selbst von ihm gebunden, aus Kunstfasern, Federn und Tierhaaren. „Im Unterschied zum normalen Angeln ahmen wir mit den Ködern die Nahrung des Fisches exakt nach. Dafür muss man sich im Vorfeld allerdings einige Gedanken machen: Welche Nährtiere sind im Wasser, was mögen die Fische, was wächst hier, wie ist die Strömung, welche Auswirkung hat die Jahreszeit?“ Wenn Benjamin Haugg in einem unbekannten Gewässer angelt, dreht er manchmal einfach einen Stein im Wasser um. Darunter verstecken sich jede Menge Kleingetier und Insekten. Aus seiner Sammlung sucht er dann den Köder aus, der ihnen am ähnlichsten sieht.
Anspruchsvoll ist auch die Technik beim Fliegenfischen. Der Angler wirft nicht das Gewicht des Köders, sondern dass der Schnur. So behutsam und täuschend echt wie möglich legt er das künstliche Insekt auf die Wasseroberfläche. So echt, dass der Fisch einfach zubeißen muss.
Ob es ideale Wetterbedingungen fürs Fliegenfischen gäbe, werde er oft gefragt und schüttelt den Kopf. „Ich persönlich gehe am liebsten, wenn es nass und ungemütlich ist, weil ich dann allein bin, keine Spaziergänger, keine Ausflügler“.
Der 40-Jährige ist seit seinem fünften Lebensjahr leidenschaftlicher Angler. Damals hat ihn der Vater mitgenommen, heute zeigt Benjamin seinem eigenen kleinen Sohn, wie’s geht. Das Verwenden von Schonhaken ist für ihn selbstverständlich. Benjamin hat großen Respekt vor der Natur. „Leider hört Naturschutz oft an der Wasseroberfläche auf. Die wenigsten wissen, dass viele Insekten ihre Kinderstube unter Wasser haben. Wenn es den Insekten gutgeht, profitieren davon auch die Fischbestände.“
»Den Wurf beherrscht man niemals perfekt. Es gibt immer jemanden, der besser ist. Aber das ist das Schöne am Fliegenfischen, man kann immer etwas dazulernen.«
Benjamin angelt hauptsächlich Salmoniden, darunter versteht man forellen- oder lachsartige Fische wie Seeforelle, Seesaibling, Bachsaibling, Huchen, Lachs, Äsche, Stint und Renke.
„An einem gestressten Tag hocke ich mich oft erstmal hin und schaue eine halbe Stunde nur das Wasser an. Erst dann werfe ich die Angel aus. Ich liebe die Gewässer in Ruhpolding, allen voran den Förchensee und die Traun. Das Wasser des Quellsees ist glasklar, besonders rein und mit circa acht Grad über das ganze Jahr konstant kühl. Ein Auslass fließt dabei auch der weißen Traun zu. Es ist einfach wunderschön hier.“ Auch wenn heute keine Forelle anbeißen will, trübt das Benjamin Hauggs Laune kein bisschen. „Egal, ein Tag Fliegenfischen ist so erholsam wie eine Woche Urlaub - auch ohne Beute.“
Im Gegenteil! Kristallkar und mit bester Wasserqualität bieten die Seen und Flüsse im Miesenbacher Tal einen perfekten Lebensraum für viele Fischarten.
Kartenverkauf:
Taubensee | Förchensee | Weiße Traun: Rudi Heger www.rudiheger.eu
Fischbach: Flyfishing Scheiblegger www.flyfishing-scheiblegger.de
Nähere Einzelheiten und weitere Verkaufsstellen sind unter www.anglerbund-chiemsee.de zusammengefasst.