Wichtige Infos auf einen Blick
„Glockenschmiede gegr. 1646“ steht auf einem schlichten Holzschild über der Eingangstür. Am Hauseck rangt Grün empor. Im Gegenlicht der Sonne glitzert ein kleiner Regenbogen über dem Wasserrad und über den Wald streicht sanft der Sommerwind. Seit fast vier Jahrhunderten steht die Glockenschmiede in Haßlberg, weit hinten im Brander Tal. Stoisch trotzte sie allen Kriegen und Weltereignissen. 1960 starb der letzte Schmiedemeister, Fritz Grübl. Seiner Tochter Tyrena Ullrich und ihrem Mann Martin ist es zu verdanken, dass das Anwesen nicht verfiel. Heute ist es ein kleines Museum. Zeitzeuge eines fast vergessenen Handwerks, einer mühsamen und beschwerlichen Arbeit.
Man bekommt eine Ahnung davon, wenn man die Hammerschmiede betritt. Dunkel und kühl ist es hier, selbst an einem strahlenden Sonnentag. Der Boden der Schmiede musste ständig feucht gehalten werden, damit umherfallende Funken nichts entzünden konnten. Durch die monotonen, lauten Schläge der schweren Hämmer war das eigene Wort nicht zu verstehen. Einen Gehörschutz gab es nicht. Die Männer verständigten sich mit Kopfzeichen, „Hammersprache“ genannt. Ihre Tätigkeit war enorm kräftezehrend. Der Tag dauerte häufig zwölf Stunden. Sie trugen schwere Lederschürzen und Holzschuhe und standen an der glühenden Esse, dem Schmiedeherd, und an den dröhnenden Schwanzhämmern.