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Eingang Freizeitpark
© © Ruhpolding Tourismus/Andreas Plenk

Drachenritt, Gipfelstürmer und Wasserhüpfer

Datum: 19.08.2017
Von: Kathrin Thoma-Bregar

Was vor über 50 Jahren als Märchen-Sägemühle begann, hat sich zum märchenhaften Freizeitpark Ruhpolding entwickelt. Warum es hier nie langweilig wird, wissen Mia und Pauline aus Ruhpolding. Auf geht’s zum Abenteuer-Ausflug!

Ein imposanter Rübezahl begrüßt die Besucher - hier beginnt das Vergnügen!

Quietschvergnügtes Geschrei hallt mitten durch den Bergwald. Die Sonne spitzt hier und da zwischen dem sattgrünen Laubdach hervor. Die Strahlen tanzen munter über moosbewachsene Felssteine. Weiter vorne plätschert ein Bach. Einst wurde seine Wasserkraft genutzt, um krumme Hölzer für Schlittenhörner und Pferdegeschirre zu sägen.

Mia und Pauline laufen vom Parkplatz den Waldweg hinauf zum Eingang des Freizeitparks. Ein imposanter Rübezahl, fünf Meter hoch, begrüßt die Freundinnen. Sie kennen sich aus auf dem rund fünf Hektar großen Gelände. Mindestens einmal im Jahr kommen sie her, sagt Pauline, mindestens. 60 Attraktionen sind in dem Waldstück im Ruhpoldinger Ortsteil Brand verteilt. Die alte „Hörndlsäge“ gibt es auch noch und eine Glockenschmiede. In liebevoll dekorierten Holzhäuschen werden alte Handwerksberufe, wie sie typisch für den Chiemgau sind, dargestellt. Dazwischen immer wieder Hütten mit Szenen aus weltbekannten Märchen: Schneewittchen, Dornröschen, die Sieben Geißlein.  

Mia und Pauline sind dafür fast schon zu alt, es zieht sie zu den schnellen Fahrgeschäften, den Rutschen und dem Seilgarten. Heute bleiben sie trotzdem vor jeder Glasscheibe stehen und schauen angestrengt in die Häuschen. Da zappelt der Suppenkasper, das Sandmännchen verstreut seinen Schlafsand und die Hexe lockt Hänsel und Gretel. „Dahinten steht auch eine“, deutet Mia. Pauline zählt: „Dann sind es jetzt schon zehn.“ Die Mädchen suchen Torten, die überall versteckt sind. Der Märchenpark feiert heuer seinen 50. Geburtstag, mal schauen wie viele Torten es am Ende sein werden.

Vom Drachenritt über den Schratzl-Schlupf zum Kristallbergwerk

„Siegfrieds Drachenritt“ ist dann schon ganz nach dem Geschmack von Mia und Pauline. Das Karussell dreht sich schnell und immer schneller im Kreis. Erst vorwärts, dann rückwärts, dass es im Bauch ordentlich kribbelt. Die Mädchen strahlen. „Und jetzt zum Kristallbergwerk!“ Wer da rein will, muss allerdings erst durch den „Schratzl-Schlupf“. „Das ist bayerisch und ein Zwergen-Geheimgang“, klärt Mia auf und ist auch schon im dunklen Abgrund verschwunden. Pauline folgt ihr mutig nach. Von unten rufen sie. „Hier geht’s noch weiter in den Stollen rein“. Dunkel ist es, fast ein bisschen unheimlich. Am Ausgang blendet die helle Augustsonne in den Augen. Es herrscht Goldgräberstimmung und Mia und Pauline machen sofort mit. Im Bachlauf kann man selbst nach Edelsteinen graben. „Ich habe zu Hause schon eine ganze Müslischale voll mit Steinen“, sagt Pauline.

Im Restaurant „Tischlein deck Dich“ suchen sich die Freundinnen ein Eis aus. Die richtige Kühlung an diesem strahlenden Sommertag. Wobei die Lage des Freizeitparks perfekt ist. Bei Hitze spenden die großen, mächtigen Bäume Schatten. Bei schlechtem Wetter schirmen sie den Regen ab. Außerdem ist der Großteil der Attraktionen überdacht, so dass der Park von April bis November und bei jeder Witterung geöffnet ist. Erfrischend könnte auch Mias und Paulines nächste Station auf ihrem Rundgang sein. Es geht zu den neuen Bootsrutschen. Jedes Jahr kommt im Freizeitpark etwas Neues hinzu. 

Beim „Wasserhüpfer“ und „Wasserwirbel“ rutschen die Mädchen erst mit Längs- dann mit Rundbooten den Berghang hinunter. Auf den 80 Meter-Bahnen bekommen sie ordentlich Geschwindigkeit drauf. „Noch mal“, rufen sie begeistert.

Lautes Rufen und Schreien kommt auch von nebenan. Mit Karacho fegt die Berg-Achterbahn „Gipfelstürmer“ ihre Schleifen hoch oben an den Baumwipfeln vorbei. Sie ist die größte Sensation im Freizeitpark. Mia und Pauline sind jetzt perfekt auf eine Fahrt eigestimmt. Sie steigen in den ersten Wagen ein, ganz vorne, und schließen die Bügel. Es geht los. Rückwärts zieht der Alpenbock die Fahrgäste einen Steilhang hoch, verweilt kurz und saust dann mit 50 Stundenkilometern hinab. „Das ist ein Wahnsinnsmoment“, schwärmen die Mädchen hinterher und sind noch ganz aufgeregt, als sie im Niedrig-Seilgarten „Gratwanderung“ von Baum zu Baum kraxeln. Geschickt hangeln sich die Mädchen über den Parcours. Am Biathlon-Stand ist Pauline nicht zu schlagen. In nur 21 Sekunden räumt sie alle fünf Scheiben ab.

Mittags gibt’s für beide Schnitzel mit Pommes auf der Restaurantterrasse. Was den Mädchen so gefällt am Freizeitpark Ruhpolding? „Dass es so viele verschiedene Dinge gibt und auch viel für kleinere Kinder dabei ist. Und dass es einfach nie langweilig wird“, sind sie sich einig. Kaum haben sie die Teller leer geputzt, sind die Mädchen auch schon wieder weg. „Wir müssen noch Dinosaurier ausgraben und zur Röhrenrutsche und auf den Spielplatz.“. Ach ja, die Torten! 49 haben Mia und Pauline gezählt. Das war ganz knapp daneben. Da müssen die Mädchen wohl noch mal wiederkommen.

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