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Die perfekte Welle

Datum: 09.12.2022
Von: Kathrin Thoma-Bregar

Die Kinder jauchzen vor Freude. Eins ums andere Mal schmeißen sie sich der Welle entgehen. Sie lassen sich mitziehen, tauchen unter und wieder auf. In Ruhpolding ist das Meer ganz nah. Ab in die Alpenbrandung, auf ins Erlebnisbad Vita Alpina!

Meeresfeeling ohne Salzgeschmack im Mund

Ein Gong schallt durchs Hallenbad. Endlich! Wer jetzt noch nicht im Wasserbecken ist, springt schnell herbei. Die nächsten zehn Minuten kommt im Vita Alpina Meeresfeeling auf – ohne Salzgeschmack im Mund und lästigen Sand in der Badehose. Rund einen Meter hoch und sechs Meter lang rollen die Wellen. Der Seegang entspricht etwa der Windstärke 4. Als das Ruhpoldinger Wellenbad 1970 eröffnet wurde, war es das erste im ganzen Alpenraum. Um zu verstehen, wie die Wellen erzeugt werden, muss man eine Etage tiefer gehen, denn die gesamte Technik befindet sich im Keller des Vita Alpinas. Markus Waldherr, stellvertretender Betriebsleiter, geht voran, vorbei an Entlüftungsanlagen, Rohren, Leitungen, Zuläufen, Rückläufen, Messanzeigen, Filter und Wasseraufbereitungsanlagen. Warm ist es herunten, und laut. Der Fachangestellte für Bädertechnik ist seit fast 20 Jahren der Wellenmacher im Vita Alpina und kennt die gesamte Anlage in- und auswendig. Das Beckenwasser ist permanent im Kreislauf, wird ständig gefiltert. Am Tag werden rund 80.000 Liter Frischwasser eingespeist, erklärt er. „Unser Badewasser hat Trinkwasserqualität und wird laufend und automatisch auf seinen PH-Wert und Chlorgehalt kontrolliert. Sollte etwas nicht passen, meldet das die Technik sofort.“

Vor einer großen, blauen Maschine bleibt Markus Waldherr schließlich stehen. Es ist eine von zwei Schwingflügeln, die sich rechts und links am tiefen Ende des Schwimmbeckens befinden und von einem Elektromotor angetrieben werden. Durch Wasserverdrängung entstehen so die künstlichen Wellen. „Den ersten Anschlag geben noch beide Flügel gleichzeitig, die folgenden kommen versetzt. Dadurch ist die Welle mal stärker, mal schwächer, so wie im Meer auch“, beschreibt Markus Waldherr. „Je weiter sich die Welle im flachen Bereich des Beckens ausbreitet, desto höher wird sie und da wo sie bricht, entfaltet sie die meiste Kraft.“

Der ewige Frühling der Ruhpocabana

Ein Stockwerk weiter oben tummeln sich Groß und Klein im Wellenspiel. „Kommen Sie in den ewigen Frühling an der Meeresbrandung von Ruhpocabana“, lockte man vor 50 Jahren die Gäste. Im Laufe der Jahre wurde das Vita Alpina stetig erweitert: ein Soleaußenbecken - die „Urmeer-Therme“ - kam hinzu, außerdem das Freibad mit mehreren Becken, Sprungturm, Rutsche, Liegewiese und Spielanlagen, eine Dampfgrotte, ein Kneippbecken mit Wasserfall und eine zweigeschossige, abwechslungsreiche Saunalandschaft samt Freibereich. Einen Kiosk gibt es ebenfalls und ein Restaurant, das auch nicht Badegästen offensteht.

Die zehn Minuten Wellenzeit sind vorbei, das Wasser beruhigt sich. Bis zur nächsten Brandung müssen sich die Badegäste 20 Minuten gedulden. Immer fünf Minuten vor jeder vollen und jeder halben Stunde beginnen die Schwingflügel im Keller zu schlagen. Und das zuverlässig seit 50 Jahren. Einen ernsthaften Badeunfall gab es noch nie. Dafür, dass das so bleibt, werden Markus Waldherr und seine Kollegen vom Vita Alpina weiterhin sorgen.

Mehr als nur ein Wellenbad

Neben der berühmten Alpenbrandung im Erlebnisbad bietet das Vita Alpina Ruhpolding noch ein großzügig angelegtes Freibad mit 50-Meter-Becken, Liegewiese und anderen Sommerattraktionen sowie eine aunalandschaft mit verschiedenen Saunen, Saunabar und gemütlichen Ruhebereichen. Alle Infos gibt es >>hier.

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