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Auf ins Bergwaldabenteuer

Datum: 06.09.2017
Von: Kathrin Thoma-Bregar

Ruhpolding und seine Bergwälder, beides gehört ganz eng zusammen, seit eh und je. Was sich im Wald versteckt, wie alles zusammenhängt, welche Rolle Wasser spielt und wie es auf der Alm duftet, gibt’s auf dem Bergwald-Erlebnispfad zu erkunden.

Die Natur im Herbst erleben

Das bunte Laub raschelt, bei jedem Schritt tanzen die Blätter über den Boden und immer neue fallen von den Bäumen herab. Der Herbst hat seinen ganzen eigenen Reiz, er lockt hinein in den Wald, in den Bergwald. Vom Wanderparkplatz Urschlau geht es in einem sieben Kilometer langen Rundweg hinauf in das Hochmoor der Röthelmoosalmen. Hier kommen alle ins Staunen und das liegt auch daran, dass es auf den 16 Stationen am Wegesrand so viel zu erleben gibt. Es gilt Schotter zu sortieren und Bäume zu erraten, Vogelstimmen und Tierspuren. Wanderführer Joachim Ries vom Ruhpoldinger Bergwalderlebniszentrum weiß: „Kinder sind vor allem von den Bewohnern des Waldes, von den Tieren fasziniert. Hier im Wald können wir ihnen viel besser zeigen, welche Auswirkungen beispielsweise Rehe auf den Jungwald haben und warum ihr Verbiss so schädlich ist.“

Mensch und Natur vereint

Das Bergwalderlebniszentrum hat den Pfad entwickelt und maßgeblich konzeptioniert, um Mensch und Natur wieder viel näher zusammenzubringen. Viele der Stationen sind als Spielstationen aufgebaut, die zum Mitmachen einladen, etwa die kleine Triftklause. Hier können kurze Stöcke gesammelt und in eine Holzrinne gelegt werden. Dann wird ein Schieber nach unten gedrückt und Wasser in einen Trog gepumpt, bis der Abfluss ganz überdeckt ist. Wird dann der Schieber geöffnet, reißt die Kraft des Wassers die Stöcke mit fort. Mit dieser Methode wurde einst das geschlagene Holz aus Ruhpoldings Wäldern ins Tal gebracht. Holztrift nennt man das. „Die Kinder fangen hier sofort an zu spielen und wer spielt, ist ganz und vollkommen im Hier und Jetzt und lernt auf nachhaltige Weise“, sagt Joachim Ries.

Einige Herausforderungen

Spannend ist auch die Station Nummer 9, bei der feine Nasen gefragt sind. Sie liegt auf der freien Fläche im Röthelmoos-Gebiet. Bäume gibt es hier nicht aber dafür viele seltene Pflanzen. Die Kühe sorgen mit ihrem guten Appetit dafür, dass Gräser und Kräuter kurz blieben. Ohne Kühe würden Almen ganz schnell wieder zuwachsen und verwalden. Auf den Röthelmoosalmen dürfen rund 100 Stück Vieh von Juni bis Oktober weiden. Welches Kraut sie am liebsten knabbern und was garantiert nicht auf einer Alm zu finden ist, kann hier erschnuppert werden, einfach die Knöpfe drücken und riechen.

Natur pur

»Die Natur ist nicht gut und nicht böse, sondern einfach nur Natur. Sie braucht uns nicht, aber wir brauchen sie und wir sollten ihr mit Demut begegnen«

Joachim Ries

Spaß für die ganze Familie

Anfassen, spüren, erraten, Spaß haben, darum geht es auf dem Bergwald-Erlebnispfad. Und darum, etwas mit nach Hause zu nehmen. Joachim Ries formuliert es so: „Die Natur ist nicht gut und nicht böse, sondern einfach nur Natur. Sie braucht uns nicht, aber wir brauchen sie und wir sollten ihr mit Demut begegnen“.

Und das können Groß und Klein und Familien auf dem Bergwald-Erlebnispfad das ganze Jahr über. In großen Teilen ist er kinderwagentauglich, nur zwischen Station 3 und 6 verläuft der Weg steil, steinig und teilweise schmal, aber man kann ganz nach Lust und Laune auch nur einzelne Abschnitte erwandern. Symbolisch begleitet wird man dabei von zwei Freunden: von „Tanni“, dem Tannenhäher und von „Urschl“, einer knorrigen Buche. Wer am Ende an den einzelnen Stationen alle Fragen richtig beantwortet hat, ist Bergwaldprofi, samt Urkunde und Stempel.

 

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