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© © Ruhpolding Tourismus / Andreas Plenk

So ein Schmarrn

Datum: 12.10.2023
Von: Kathrin Thoma-Bregar

Ein Urlaub in den Bergen ohne Kaiserschmarrn? Undenkbar! Zu verlockend ist die Süßspeise mit Apfelmus aus Pfannenkuchenteig! Auf der Brander Alm verwöhnt Moinka Hallweger ihre Gäste mit Schmarrn, frisch gemacht auf dem Holzofen. Dem köstlichen Geheimnis auf der Spur.

Ein Vormittag auf der Brander Alm

Ein Vormittag auf der Brander Alm unterhalb der markanten Hörndlwand (1.684 m). Die Almwiesen blühen, auf den Tischen vor der Almhütte stehen kleine bunte Sträußchen. „Jeder Tag ein Leben für sich“, prangt auf einem Schild an der Hüttenwand. Die Holzbohlen sind über die Jahrhunderte von Wind und Wetter dunkel gefärbt. Die Brander Alm wurde 1894 gebaut. Sie gehört zum Guglberger Hof in Ruhpolding und ist seit vielen Generationen im Besitz der Familie Hallweger.

Noch herrscht Ruhe auf der Alm. Aber die ersten Wanderer sind schon unterwegs. Vom Seehaus führt der Weg durch wunderschönen Bergwald hinauf. Selbst an sonnigheißen Sommertagen spendet das dichte Blätterwerk wohltuenden Schatten. Für Monika Hallweger und ihre beiden Sennerinnen hat der Tag schon in Allerherrgottsfrühe angefangen. So ist das auf einer Alm. Die Kühe müssen gezählt und Milch zu Weichkäse und Quark verarbeitet werden. Alleine im letzten Almsommer sind 17 Kälbchen auf der Brander Alm zur Welt gekommen

© © Ruhpolding Tourismus / Andreas Plenk
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Und jetzt zum Schmarrn ...

In der gemütlichen Almhütte bollert im Ofen bereits das Holzfeuer. Hier wird ganz traditionell gekocht, auch der Kaiserschmarrn, eines der beliebtesten Almgerichte, nicht nur auf der Brander Alm. Wie man ihn zubereitet, hat Moni Hallweger von ihrer Schwiegermutter gelernt, die richtige Hitze ist dabei entscheidend. Dafür, dass Kaiserschmarrn ein einfaches Gericht mit wenigen Zutaten ist, muss einiges beachtet werden. Denn Kaiserschmarrn ist erst dann perfekt, wenn er innen locker und saftig und außen fast ein wenig knusprig ist. An der Frage ob mit oder ohne Rosinen scheiden sich die Geister. Für Monika Hallweger gehören sie unbedingt hinein, aber sie richtet sich nach dem Wunsch ihrer Gäste. „Meine drei Kinder mögen auch keine Rosinen“, erzählt sie und rührt Milch, Mehl, Eier und eine Prise Zucker zu einem glatten Teig. In der gusseisernen Pfanne auf dem Herd schmilzt derweil ein guter Klacks Butterschmalz. Ein feiner Duft zieht durch die Küche. Moni füllt den Teig in die Pfanne und schließt den Deckel. Dadurch geht der Teig schön auf. Wenn er von beiden Seiten goldbraun ist, wird er mit einem „Muasa“ zerteilt. Er wird nicht geschnitten, Kaiserschmarrn wird niemals mit dem Messer zerschnitten! Moni richtet ihn auf dem Teller mit Puderzucker, einer aufgeschnittenen Erdbeere und Apfelmus an.

© © Frischer Kaiserschmarrn

Ob es jetzt an der Höhenlage liegt oder an der Aussicht? An den guten Zutaten, oder dass man sich den Kaiserschmarrn erst erwandern musste: Er schmeckt auf der Alm einfach unschlagbar. Gut, dass Ruhpolding so viele zauberhafte Almen hat. Am besten man besucht sie alle der Reihe nach. Das Auto kann man dabei getrost stehen lassen, die Busse der Dorflinie (kostenlos) und des RVO fahren jeden wichtigen Wanderparkplatz an.

Warum der Kaiserschmarrn so heißt, ist übrigens nicht klar. Eine Legende sagt, dass der Senn einer Hütte, auf der eine der kaiserlichen Jagden endete, dem österreichischen Kaiser Franz Josef I. einen „Kaserschmarrn“ vorgesetzt haben soll, von dem der so begeistert war, dass er das Gericht in Kaiserschmarrn umtaufte. Der Senn hätte auch Moni sein können. Die ersten Wanderer sind da. Sie haben Kaiserschmarrn bestellt.

Kaiserschmarrnrezept (für eine Portion)

2 geh. EL Mehl

Etwas Milch

4 Eier

Butterschmalz/Zucker/Rosinen/Obst/Apfelmus

Schritt 1:

Alle Zutaten in einer Schüssel verrühren

Schritt 2:

Butterschmalz in einer Pfanne schmelzen und Teig hineingeben

Nach Gusto Rosinen hinzufügen

Schritt 3:

Wenn der Teig fest wird umdrehen, etwas gehen lassen, mit Zucker bestreuen und „zerteilen“

Schritt 4:

Mit Puderzucker, frischem Obst o. Apfelmus garnieren - Genießen!

© © Ruhpolding Tourismus / Andreas Plenk

Das Rezept zum Download

© © Ruhpolding Tourismus / Markus Baumgartner

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