Wichtige Infos auf einen Blick
Wichtige Infos auf einen Blick
Das wahre Wintererlebnis findet abseits statt. Beim Winterwandern auf Schneeschuhen genießt man die Welt für sich.
Diese Ruhe. Diese unglaubliche Ruhe. Abseits von allen Wegen und tief im Wald zeigt der Winter sein stillstes Gesicht. Verschneite Äste neigen sich zu Boden. Die dicke Schneedecke malt weiche Konturen. Wie ein aufgeschütteltes Federbett. Ein paar Hasen waren schon da. Oder Füchse. Ihre zarte Fährte schlängelt sich über das sonst unberührte Weiß.
Auf Schneeschuhen die Ruhpoldinger Bergwelt zu erkunden, ist schlicht zauberhaft. Egal ob knackeblauer Himmel oder stetiger Flockenfall. Sonne pur oder Wolkenspiel. Oft trifft man keine Menschenseele. Einfach die Schuhe anschnallen und los geht’s, das muss man nicht lernen, das kann jeder. Wer in der Gruppe unterwegs ist, wird schnell merken, wie die Gespräche verstummen. Wie sich Schweigen zum harmonischen Schneeschuh-Gänsemarsch einstellt. Eins werden mit der schlafenden Natur. Einkehren bei sich selbst, nennt man das. Laut wird es erst beim Hinabrennen, über kleine Anhöhen und Abhänge. Wenn der Schnee rechts und links staubt. Wenn man einfach ganz laut schreien muss, vor Freude und Glück.
Und wie anders im Winter alles aussieht! Auch der bekannte Wanderweg von der Urschlau über die Röthelmoosalm hinab zum Weitsee: Wo sonst Kühe gemächlich Wiesenkräuter knabbern, ist jetzt ein weites, weißes Meer. Breitbeiniger als nur zu Fuß stapft man mitten hindurch. Dafür retten einen die Schneeschuhe vorm Ertrinken im Schnee. Die Stöcke geben Halt, das Auge darf nichts als schauen. Und staunen. Weil die wild funkelnden Kristalle nicht nur schön, sondern auch gefährlich sein können, gehört eine Sicherheitsausrüstung auch in den Rucksack eines Schneeschuh-Wanderers, also Schaufel und Sonde. Ein Lawinenverschütteten-Suchgerät ist um Schulter und Taille gebunden.
Im Winter haben auch in Ruhpolding die meisten Almen geschlossen. Eine friedlich verlassene Welt. Aber das macht gar nichts. Mit der Hüttenwand im Rücken und der Bergkulisse vor der Nase, schmeckt die mitgebrachte Brotzeit so viel köstlicher als im Tal. Aus der Thermoskanne dampft der heiße Tee. Lustige Wölkchen steigen auf. Dazu Speck, Käse, Brot, vielleicht garniert mit frechen Schneeflocken. Entlang des Wappachs geht’s danach hinunter zum Weitsee. Das Glitzern des Schnees und die Spiegelungen im Wasser, unbeschreiblich. Beim Einstiegen in den Bus und auf dem Rückweg nach Ruhpolding wirken die Bilder nach. Futter für die Seele. Die Schneeschuhe auf dem Schoß wird die nächste Tour geplant. Zum Weingarten. Oder auf die Haaralm Schneid. Es gibt so viele Möglichkeiten!