Wichtige Infos auf einen Blick
Wichtige Infos auf einen Blick
Der Unternberg hat immer Saison. Aber im Winter ist er ganz besonders schön, wenn die Berge weiß tragen und in der Almhütte der Glühwein dampft. Dann wollen Schneeschuhwanderer, Rodelfans, Skitourengeher und Sonnenanbeter gar nicht mehr zurück ins Tal.
Rhythmisch gleiten die Felle der Tourenski über den Schnee. Es ist das einzige Geräusch, ansonsten ist es still, winterstill. Der Schnee hat alles zugedeckt. Immer kleiner werden die Häuser im Tal, sie schrumpfen zu einer niedlichen Puppenstadt zusammen. Die Aussicht wird mit jedem Schritt weiter, ins Alpenvorland bis zum Chiemsee, dem bayerischen Meer. Es geht über eingetretene Spuren und eine aufgelassene Piste aufwärts, bis zum Kamm.
Der Unternberg mag nicht der höchste Berg Ruhpoldings sein, er ist auch nicht der steilste, es gibt keine spektakulären Geschichten, die sich um seine Erstbesteigung ranken und wer es bequem mag, kommt mit dem Sessellift und ganz ohne Mühen hinauf. Aber wer den Kamm erreicht und erstmals auf die imposanten Berggipfel blickt, die sich vor einem auftun, dem geht das Herz über. Wo sich die Landschaft gen Norden lieblich, sanft und wellig gibt, ist sie im Süden mächtig und eindrucksvoll. Das Sonntags- und das Dürrnbachhorn, die Hörndlwand, die Loferer Steinberge, der Wilde Kaiser. Sattsehen geht nicht. Auf einem Höhenweg marschiert man weiter zum Unternberggipfel und zur Unternbergalm.
Hier ist Florian Müller der Hüttenwirt. Mit dem Berg verbindet ihn viel. Seine Ururoma war die erste Sennerin heroben. Florian ist Koch, Hotelfachmann, Bartender und mit Leib und Seele Gastronom. Der 29-Jährige setzt auf frische Küche. „Oimerisch-modern“ beschreibt er sein kulinarisches Konzept. Die Zutaten bezieht er aus der Region, örtliche Bauern sind seine Lieferanten. Auch ein kleines Frühstücksangebot hält er bereit. Wo kann man den Tag schöner beginnen, als auf dem Berg?
Die Almhütte wurde nach schwerem Sturmschaden im Sommer 2017 komplett neu errichtet. Mit viel Holz für die Gemütlichkeit und großen Fensterfronten wegen der Aussicht. Schneeflocken tanzen einem vor der Nase, während man warm und behaglich sitzt. An Sonnentagen gibt es keinen besseren Platz als die große Terrasse. Im Winter sitzt man eingekuschelt in weiche Decken. Rodelfahrer kommen mit der Unternbergbahn hinauf und steigen gleich neben der Hütte aus. Nach einem Einkehrschwung sausen Klein und Groß die rund fünf Kilometer lange Spur hinunter. Meistens steigen sie unten noch mal ein. Weil es so großartig war.
Dienstag- und Donnerstagabend treffen sich in der Unternbergalm die Skitourengeher um den Tag ausklingen zu lassen. Dann hat Florian Müller extra lange offen, genauso wie für Hochzeitsfeiern und Feste jeder Art. Unterm winterlichen Sternenhimmel ins Tal hinunterzuschwingen, auf die glitzernden Puppenhäuschen zu, die klare Schneeluft um die Nase, das macht glücklich. Und beschert wunderbare Träume.