Wichtige Infos auf einen Blick
Wichtige Infos auf einen Blick
Es gibt Sportveranstaltungen die sind anders. Weil es nicht um das Übliche geht, nicht um Bestzeiten, Siege und Rekorde. Sondern um die pure Freude. Und tatsächlich ums Dabeisein. So wie bei der Chiemgau Team Trophy.
Jetzt bin ich doch aufgeregt. Mit geschätzten 850 anderen Langläufern stehe ich hinter der Startlinie. Ich hüpfe noch ein bisschen auf der Stelle, lasse die Arme kreisen, damit die Finger warm bleiben. Noch ein paar Minuten. Schnell rein in die Bindung. Die Stöcke in die Hand. Ein lauter Böllerschuss knallt durch den winterlichen Morgen. Die Menge setzt sich in Bewegung. Wir stehen weiter hinten, beobachten das Feld vor uns, wie es sich den Starthügel hinaufzieht. Wir, das sind ich und mein Team, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen. Eine abenteuerliche Mischung aus Gelegenheitssportlern und ambitionierten Langläufern. Einige laufen im klassischen Stil, der Rest skatet. Genauso soll es sein bei der Chiemgau Team Trophy. Ein Sportevent für Jedermann. Es geht ums Mitmachen, um den Spaß am Langlaufen. Jeder entscheidet selbst wie weit er läuft, wie schnell und wie viele Pausen er macht. Rund 43 Kilometer misst die Strecke. Dazwischen gibt es immer wieder die Möglichkeit den Shuttlebus zu nehmen und ein Stück abzukürzen.
Die erste Etappe führt von Inzell nach Ruhpolding. Auch das ist eine Besonderheit der Chiemgau Team Trophy, dass sie die drei Orte Inzell, Ruhpolding und Reit im Winkl miteinander verbindet. Also nicht nur von Seiten der Teilnehmer, auch von den Organisatoren ist es eine echte Mannschaftsleistung. Nachdem der erste Anstieg hinter mir liegt, bin ich beruhigt. War gar nicht so schlimm wie befürchtet. Ich gleite ganz locker dahin, genieße den Wintertag, treffe in der Spur Bekannte. Wir ratschen kurz und verabreden uns im Ziel auf ein Siegerbierchen. Einige aus meinem Team sind schon vorgelaufen, andere sind hinter mir, an meiner Seite eine Freundin, die vor vier Jahren schon einmal dabei war. An der ersten Versorgungsstelle bleiben wir stehen und trinken in aller Ruhe einen heißen Tee. Das tut gut. Die letzten Meter hinab nach Ruhpolding, über den verschneiten Golfplatz mitten hinein in den Ort, sind ein Kinderspiel. An der Verpflegungsstelle brennt ein kleines Lagerfeuer an dem wir uns warmhalten. Es gibt Milchreis und feine Müsliriegel, Kuchen und noch mehr Tee. So geht es weiter, auf der ganzen Strecke sind Stationen verteilt, an denen man sich ausruhen und stärken kann. Sogar die Skier werden auf Wunsch gewachst. Damit es noch leichter läuft.
Dabei sind die Loipen wunderbar präpariert. Am Morgen ist die Spur noch fest und hart, gegen Mittag wird der Schnee deutlich weicher, ist aber immer noch griffig. Ich kämpfe mich die lange Steigung am Weitsee hinauf, verschnaufe in der Abfahrt Richtung Sachenbacher Alm, genieße das lange Bergab von Seegatterl nach Reit im Winkl. Die letzten Kilometer beiße ich die Zähne zusammen. Meine Beine sind schwer, aber die Euphorie der Gruppe motiviert, pusht, trägt mich ins Ziel. Wir fallen uns in die Arme und posieren fürs Finisherfoto. Ich bin nicht die komplette Strecke gelaufen, habe zwischen Ruhpolding und den Seen den Bus genommen. Am Ende sind es trotzdem über 30 Kilometer. So viele wie noch nie. Ich platze vor Stolz. Auf dem Rückweg planen wir schon. Für die nächste gemeinsame Chiemgau Team Trophy.