Wichtige Infos auf einen Blick
Wichtige Infos auf einen Blick
Wenn es Winter wird, ist Maxi Oberleitner glücklich. Im Sommer arbeitet er im Tiefbau, sobald Schnee fällt, präpariert er am Westernberg die Pisten. Und am liebsten baut er Parcours, die jedermann befahren kann.
Rauf und runter. Wieder rauf und wieder runter und noch einmal. Kinder können am Westernberg gar nicht genug bekommen. Sie ziehen Kurven in den Schnee, gehen in die Hocke, sausen auf ihren Ski durch Tunnels, über die Sprungschanzen und die „Roller“. Das sind große Bodenwellen, die Maxi Oberleitner mit dem Pistenbully zusammengeschoben hat. Der 29-Jährige ist Pistenpfleger. Er liebt den Winter. Seine Familie betreibt das kleine Skigebiet direkt an der Ortseinfahrt von Ruhpolding. Familien und Einsteiger schätzen den feinen, sonnigen Hang. Dank Schneekanonen gibt es hier von Anfang Dezember bis in den März hinein beste Pistenqualität. Dafür sorgt Maxi Oberleitner mit Hingabe. Vier Wetter-Apps hat er auf seinem Smartphone gespeichert und manchmal klingelt der Wecker auch nachts um zwei Uhr. „Der Laptop steht direkt neben meinem Bett. Ich kann sofort die Temperaturanzeige abrufen. Wenn es kalt genug ist, gehe ich raus und schalte die Maschinen an“, sagt er. Die laufen dann über Nacht durch und lassen es am Westernberg schneien, wenn Frau Holle mal durchschlafen will.
Der Maschinenschnee liefert nicht nur eine kompakte, feste Grundlage für die Piste, er ist perfekt, um den Ski- und Snowbard-Funpark zu bauen. Das macht Maxi Oberleitner nämlich besonders gerne. Mit sicherer Hand steuert er seinen Pistenbully über das Gelände. Schon als kleiner Bub ist er auf dem Schoß vom Papa mitgefahren. Bei ihm hat er sich viel abgeschaut, genauso wie bei Kollegen in anderen Wintersportorten der Alpen. Es braucht Erfahrung, bis man Funparks oder Cross-Strecken richtig anlegen kann. Wenn etwa eine Neigung beim Absprung oder bei der Landung nicht optimal passt, kann das für den Sportler gefährlich werden.
»Ich habe in dem Alter auch keinen Sprung ausgelassen und bin am liebsten Vollgas gefahren. Ich weiß wie toll das ist«
Längst sind Maxis Fähigkeiten in den Ski- und Snowboardcross Europacups und Weltcups gefragt. Auch in Mittenwald und auf der Schwäbischen Alp hat er schon anspruchsvolle Parcours gebaut. Acht bis zehn Tage dauert es durchschnittlich bis eine Rennstrecke fertig ist, inklusive „Banks“ (kleine Steilwandkurven), „Jumps“ (große Sprünge) und „Roller“. Am liebsten ist der 29-Jährige aber am heimischen Westernberg unterwegs. Dass er den ganzen Winter durcharbeitet ohne freien Tag und abends oft erst gegen 23 Uhr fertig ist, stört ihn überhaupt nicht. „In einer klaren, kalten Nacht und bei Sternenhimmel ist Ruhpolding am schönsten“, weiß er. Wenn in der Früh die ersten Gäste und Skischulkurse in den Schlepplift oder den Bügellift einsteigen, erwarten sie stets optimal gewalzte Pistenflächen. Die ganz kleinen Skihäschen tummeln sich derweil im Skikindergarten und in der behaglichen Berghütte „D’Leita Stum“ kehren später alle gerne ein.
Wenn Maxi tagsüber beim Liftbetrieb mitanpackt und sieht, mit wie viel Freude die Kinder durch seinen Parcours und über den Abhang sausen, ist das für ihn das größte Lob. „Ich habe in dem Alter auch keinen Sprung ausgelassen und bin am liebsten Vollgas gefahren. Ich weiß wie toll das ist“, sagt er und hilft seinen jüngsten Gästen in den Lift. Die nächste Abfahrt ruft.