Abschlagen und Einlochen

Schon von weitem sieht man die Berggondel, den übergroßen geschnitzten Trachtler oder den mit Holz beladenen Schlitten. Dazwischen lauter Grün. Die Hindernisse auf dem Ruhpoldinger Adventure Golf Platz greifen viele typische Ortsthemen auf: die Biathlon Arena samt Schießstand, die Lüftlmalerei auf den Hausfassaden, die Almwirtschaft, die Glockenschmiede, die Braukultur.

Liebevoll und aufwendig ist das gesamte Areal mit den 18 abwechslungsreichen Spielbahnen angelegt. Der wesentliche Unterschied zum Minigolf liegt in der Bodenbeschaffenheit. Statt Asphalt gibt es hier einen naturidentischen Kunstrasen in unterschiedlichen Höhen. Das Betreten der Bahn ist im Gegensatz zum Minigolf unbedingt erwünscht. So steht man mitten im Spiel, wie beim „echten“ Golf. An den erinnern die Schrägen, die Hügel und Wasserläufe. Auch die Löcher samt Lochfahnen sind genauso wie beim Golf.

Zum Einlochen braucht es Geschick, Augenmaß, Gefühl - und manchmal etwas Glück. Für jede Spielbahn gibt es eine eigene Vorgabe, die PAR genannt wird. Sie richtet sich nach der Schwierigkeit der Bahn und gibt die Anzahl der Schläge vor, die man idealerweise zum Einlochen benötigen sollte. In der Regel liegt sie bei drei, vier oder fünf Schlägen. Aus den gespielten PAR errechnet sich dann das Handicap eines Spielers, ganz so, wie beim „richtigen“ Golfen. Auch das Regelwerk beim Adventure Golfen ist an das des deutschen Golfverbandes angelehnt. Alle Spieler einer Gruppe führen nacheinander ihren ersten Schlag aus, bevor weitergespielt wird. Dann ist immer der an der Reihe, der am weitesten vom Loch entfernt ist. Das Endergebnis ergibt sich aus der Summe aller 18 Bahnen und wird Gesamt-Score genannt.

„Die Adventure Golf – Anlage ist so etwas wie der kleine Bruder des Golfplatzes“, sagt Herbert Fritzenwenger, Präsident des Golfclubs Ruhpolding. Hier wie da gilt: „Übung macht den Meister“. Je öfter man spielt, desto besser wird man. Für Herbert Fritzenwenger ist Adventure Golfen die ideale Vorbereitung für den Golfsport, auch deswegen befindet sich der Adventure Platz in Sichtweite zum Ruhpoldinger 18-Loch Golfplatz. „Die Besucher werden hier schrittweise und mit einem großen Spaßfaktor ans Golfen herangeführt. Leider ist der Golfsport immer noch mit elitären Vorurteilen behaften, dabei war er in Ruhpolding immer schon Volkssport. Golfen kann man in jedem Alter, auch auf hohem Niveau. Man legt je nach Runde an die zwölf Kilometer zu Fuß zurück, ist dabei immer an der frischen Luft und vergisst den Alltag komplett, weil man sich immer hundertprozentig auf den nächsten Schlag konzentrieren muss“, schwärmt Herbert Fritzenwenger.

Egal, ob man sich in Ruhpolding für Minigolf, Discgolf, fürs klassische Golfen oder Adventure Golf entscheidet, der Spaßfaktor ist stets hoch. Und ein „Hole in one“, das Spielen einer Bahn mit einem einzigen Schlag, gilt immer und überall als absoluter Kunstschlag.